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Exotische und mediterrane Südpflanzen für den Balkon und die Terrasse

Es kann nicht immer Urlaub sein – dennoch muss man nicht auf ein grünes Paradies mit blühenden Schönheiten verzichten. Denn es gibt ja Südpflanzen!

Ein Südbalkon oder eine nach Süden ausgerichtete Terrasse sind nicht nur bei den menschlichen Sonnenanbetern heiss begehrt. Auch Exoten wie Zitrone, Oleander, Olive, Palme oder Bananenstaude freuen sich über einen Platz in der prallen Sonne. Und mit der richtigen Pflege wachsen die Einwanderer sogar richtig gut. Ob die imposante Erscheinung, die tolle Blüte oder der aussergewöhnliche Wuchs – Südpflanzen sind ein echter Geheimtipp, denn sie verwandeln eintönige Balkone und triste Terrassen im Nu in ein Meer aus 1001 Farben. Wer braucht da noch Urlaub in der Ferne?

Mit Südpflanzen auf dem Balkon zum Urlaubsflair

Während es immer mehr Menschen in die Städte zieht, haben Insekten und Vögel dort grosse Probleme, passenden Unterschlupf, ausreichend Nahrung und geeignete Nistmöglichkeiten zu finden. Aus diesem Grund sind naturnah gestaltete Oasen im urbanen Raum wie Erholungsinseln für die Tiere. Selbstverständlich können Gärten, Terrassen und Balkone auch mit heimischen Pflanzen bestückt werden. Doch aufgrund des Klimawandels gibt es immer häufiger sogenannte Hitzeinseln in den Städten. Dabei heizen sich Asphalt, Steine und Dachziegel so stark auf, dass sie die Umgebungsluft immens erwärmen. Das führt nicht nur bei Menschen zu Unwohlsein, auch die heimische Pflanzenwelt kann umgeben von Hitzeinseln in der prallen Sonne nicht lange bestehen. Aus diesem Grund ist es eine gute Möglichkeit, nach Süden ausgerichtete Balkone und Terrassen einfach mit Südpflanzen zu bestücken. Diese laufen erst bei Hitze und Trockenheit zur Hochform auf.

Bei einem Südbalkon oder einer Südterrasse scheint die Sonne von früh bis spät auf die oftmals kleine Fläche, sodass die Bewohner und Bewohnerinnen der Domizile geradezu zum Leben im Freien eingeladen werden. Aber nicht für alle Pflanzen ist die hohe Sonneneinstrahlung von Vorteil. Sie können beispielsweise Sonnenbrand an Blättern und Stängeln bekommen, was nicht nur unschön aussieht, sondern für die Pflanzen auch den Tod bedeuten kann. Südpflanzen hingegen haben mit vollsonnigen Lichtverhältnissen überhaupt kein Problem. Doch der Südbalkon bzw. die Südterrasse sind nicht nur die Sonnenseite eines jeden Domizils, sie sind auch ein wirklich heisses Pflaster. Während Menschen bei hohen Temperaturen in einen See springen, sich ein Eis genehmigen oder in den Schatten wandern, brennt die Sonne auf einem Südbalkon oder einer Südterrasse erbarmungslos auf die Pflanzgefässe. Die Erde darin erwärmt sich besonders stark, sodass sie rasch austrocknet und verkrustet. Pflanzen, welche in mediterranen oder exotischen Ländern zu Hause sind, haben sich an Hitze und Trockenheit angepasst.

Die Überlebenskünste sind so vielfältig wie die Pflanzen selbst – ob besonders behaarte oder kleine Blätter, welche die Verdunstung reduzieren, kräftige Wurzeln, welche als Speicherorgan für Wasser und Nährstoffe dienen oder eine Wachsschicht auf den Blättern, um die Verdunstung zu reduzieren. Auf Südbalkonen und Südterrassen sind Südpflanzen wie Dipladenie, , Hibiskus, Zylinderputzer, Bougainvillea oder Zitrone besonders beliebt. Sie verwandeln die Fläche in ein wahres Farbenmeer, denn die Blüten bleichen auch bei intensiver Sonneneinstrahlung nicht aus. Wer jedoch Wert auf einen besonders aromatischen Balkon legt, der kann auf südländische Kräuter zurückgreifen. Oregano, Thymian, Lavendel, Rosmarin oder Salbei fühlen sich auch in praller Hitze wohl und nehmen gerne ein Sonnenbad. Besondere Urlaubsstimmung zaubern hingegen imposante Südpflanzen wie Strelitzie, Banane, Feige, Olive oder diverse Palmen auf den Balkon und die Terrasse. Selbst einige Zimmerpflanzen wie Kaktus, Zierspargel oder Zimmerpfeffer geben zwischen Mai und September gerne ein Gastspiel auf dem Südbalkon oder der Südterrasse.

Südpflanzen richtig pflegen

Wer Südpflanzen kaufen möchte, um den Balkon oder die Terrasse aufzuwerten und in eine Wohlfühloase zu verwandeln, der sollte die grünen Schätze jedoch gut pflegen. Direkt nach dem Erwerb müssen sie in passende Gefässe eingepflanzt werden. Generell gilt: je grösser, desto besser. Denn vor allem kleine Gefässe erhitzen sehr stark und dann muss teilweise mehrmals täglich gewässert werden. Bei grösseren Gefässen ist der Giessaufwand deutlich reduziert. Noch geringer fällt er aus, wenn Gärtner und Gärtnerinnen zu Wasserspeicherkästen greifen. Dadurch können sich die Pflanzen über mehrere Tage selbst versorgen. Zudem sind helle Gefässe empfehlenswert, da diese das Sonnenlicht besser reflektieren. Alternativ kann eine Gefässbeschattung aus Stoff oder ein über die Mittagszeit aufgespannter Schirm wertvolle Dienste leisten und die Substrate so vor Überhitzung schützen. Denn nur kühle Wurzeln können auch ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen.

Was der Nordbalkon nicht bieten kann, hat der Südbalkon zu viel: Sonne! Darum ist richtiges Giessen das A und O. Die meisten Südpflanzen sterben nämlich nicht aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung, sondern erleiden den Trockenheitstod. Das kann mehrere Gründe haben: Wenn Gärtner und Gärtnerinnen ihre Südpflanzen in die falsche Erde pflanzen, hilft auch die beste Fürsorge nichts. Ein geeignetes Substrat ist deshalb die Südpflanzenerde von RICOTER. Dieses bleibt auch über einen längeren Zeitraum strukturstabil und gewährleistet eine ausreichende Speicherung von Wasser und Nährstoffen. Wenn die Südpflanzen gegossen werden, dann am besten in den frühen Morgenstunden. Die Erde ist dann noch kühl und die Wurzeln können das Wasser besser aufnehmen. Empfehlenswert ist das Giessen „von unten“, also in den Untersetzer oder in den Übertopf. Niemals dürfen die Blätter benetzt werden, denn auch Südpflanzen könnten dadurch Brandschäden erleiden und ihr Laub abwerfen. Richtiges Giessen bedeutet, den grünen Lieblingen so viel Wasser zu verabreichen, wie das Substrat aufsaugen kann. Wasser, welches nach 20 Minuten noch im Untersetzer oder im Übertopf steht, muss weggeschüttet werden.

Zur richtigen Pflege der Südpflanzen gehört auch das Mulchen. Denn wenn viele Stunden täglich die Sonne auf die Erde brennt und der Wind erbarmungslos darüber fegt, verkrustet das Substrat sehr schnell. Infolgedessen kann dieses keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen und die Wurzeln sterben auch bei regelmässigem Giessen ab. Aus diesem Grund ist das Mulchen empfehlenswert. Auch in der Natur sind Südpflanzen von Mulch bedeckt: Kies, Vulkangestein, Muschelkalk oder Sand. Diese Materialien werden nicht zersetzt und können daher ewig auf der Erde verbleiben. Das kann auch für Südpflanzen in Kübeln ratsam sein, besonders wenn der Balkon oder die Terrasse sehr windig sind. Denn Sand, Kies, Muschelkalk oder Vulkangestein beschweren die Pflanzgefässe und verhindern ein Umkippen. Allerdings sind die Kübel, Tröge und Kästen dann auch nur sehr schwer zu mobilisieren. Alternativ können daher Naturmaterialien wie Stroh, Sägespäne, Rindenkompost oder Holzhäcksel den Zweck der Substratbedeckung erfüllen.

Das passende Quartier zum Überwintern

Zugegeben, es klingt sehr verlockend, Südpflanzen das gesamte Jahr über auf dem Balkon oder auf der Terrasse zu kultivieren und inmitten von Schnee und Eis eine exotische Atmosphäre zu zaubern. Vor allem Olive, Banane und Co. wecken Erinnerungen an den Sommer und hellen auch an trüben Wintertagen allein mit ihrer Anwesenheit auf der Südseite des Domizils die Laune auf. Entgegen den weitläufigen Meinungen sind auch viele Südpflanzen bedingt winterhart und können daher die Ruhezeit zwischen Oktober und März im Freiland verbringen.

Das setzt allerdings einen guten Winterschutz voraus. Nur mit den richtigen Vorkehrungen können die geliebten Exoten auch den Winter überdauern. Winterharte Südpflanzen leiden vor allem unter Wind und starken Temperaturschwankungen. Daher müssen sowohl die oberirdischen als auch die unterirdischen Pflanzenteile geschützt werden. Damit die Erde nicht gefriert und die Wurzeln weiterhin Wasser aufnehmen können, sind eine dicke Mulchschicht aus Reisig, Laub oder Stroh auf der Erde sowie eine Ummantelung des Pflanzgefässes mit Luftpolsterfolie oder Schwafwollmatten notwendig. Die Blätter und Zweige sind am besten durch ein Kleid aus Vlies oder Jute geschützt. An frostfreien Tagen müssen die Südpflanzen dann ein wenig gegossen werden.

Ist allerdings nicht ausreichend Platz vorhanden oder kann kein zuverlässiger Schutz gewährleistet werden, sollten die Südpflanzen bei sinkenden Temperaturen in ein helles Winterquartier umziehen. Die beste Möglichkeit für ein temporäres Zwischenlager bieten unbeheizte Wintergärten, Treppenhäuser, Garagen oder Keller. Idealerweise herrschen dort Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Nachdem die Südpflanzen zurückgeschnitten wurden, dürfen sie geschützt vor Eis und Schnee bis zum Frühling ruhen. Regelmässiges Kontrollieren auf Schädlingsbefall sowie mässiges Giessen sind notwendig. Wenn die Temperaturen ab April langsam wieder steigen, können Gärtner und Gärtnerinnen ihre Südpflanzen wieder nach draussen ins Freie stellen.

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